25. Januar 2020 – Metropolis
Eine gespaltene Gesellschaft zwischen Häuserschluchten, gigantischen Maschinen und Klassenkampf: Andreas Benz begleitet das monumentale Film-Meisterwerk »Metropolis« von Fritz Lang auf der Weiße-Rose-Orgel im Lichthof der LMU.
Der 93 Jahre alte Film »Metropolis« hat einen geradezu sagenumwobenen Platz in der Mediengeschichte – als einer der ersten Science-Fiction-Filme überhaupt. Der Regisseur Fritz Lang zeigt vor der Kulisse einer gigantischen Großstadt die Vision einer technisierten Gesellschaft, in der Menschen und Gefühle keinen Platz mehr haben. Damit widersprach Lang dem praktisch ungebremsten Fortschrittsglauben seiner Zeit, während er gleichzeitig selbst einen enormen technischen Aufwand und trickreiche Effekte für die filmische Umsetzung aufwendete. Bei der Premiere am 10. Januar 1927 reagierte das Publikum verstört auf die Sozialkritik einer dystopischen, hochtechnisierten Zweiklassengesellschaft im Film. Mittlerweile gilt »Metropolis« nicht nur als eines der bedeutendsten Meisterwerke der Filmgeschichte überhaupt, sondern ist regelrecht zum Mythos geworden, der sich in heutigen Metropolen realisiert zu haben scheint. Gerade deshalb ist der Film heute aktueller denn je. Der Organist Andreas Benz ist seit seiner Kindheit ein großer Fan von Stummfilmen in Schwarz und Weiß. Durch die Live-Orgel versetzt er die Besucher in die goldenen 1920er und die Zeit der ersten Kinofilme. Wie bereits beim Filmkonzert »Dick und Doof« 2018 beweist Benz nun erneut sein Können und schickt die Zuschauer auf eine audiovisuelle Reise in die Zukunft der Vergangenheit.